Bamberg erkunden


Bamberg, gerade mal 8 Kilometer von Ihrer Ferienwohung entfernt, repräsentiert in einzigartiger Weise eine auf einer Grundstruktur des Frühmittelalters entwickelte mitteleuropäische Stadt. Die im Jahr 1993 von der UNESCO in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommene Stadt besitzt in der Kernstadt über 1200 Baudenkmale. Einige davon werden Sie im nachfolgend beschriebenen Spaziergang kennen lernen.

Ausgangspunkt: Schloss Geyerswörth

Wir empfehlen den Gästen unserer Ferienwohung häufig, den Spaziergang durch die Altstadt am Rathaus Geyerswörth zu beginnen. Wenn Sie mit eigenem Wagen angereist sind, bietet sich die Tiefgarage dort als Parkplatz an. Wenn Sie die Tiefgarage verlassen, finden sie im Gebäude an der nördlichen Seite des Platzes das Fremdenverkehrsamt (Tourist Information) der Stadt Karlsruhe. Dort erhalten Sie Unterlagen und Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen. Gehen Sie an der linken Seite an der Fremdenverkehrsamt vorbei. Sie kommen nun an den Ludwig-Donau-Main-Kanal. Er wird Ludwigskanal oder einfach Alter Kanal genannt und verband war im 19. und 20. Jahrhundert mit einer Gesamtlänge von über 170 km den Main mit der Donau.


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Wenn Sie links hinter dem Rathaus Geyerswörth weitergehen, kommen Sie zum Brandmal. Dieses Denkmal, das in der Nacht illuminiert ist, zu Beginn unseres Spaziergang an eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte dieser StTadt: Der Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert, der in den Jahren zwischen 1612 und 1631 rund 1000 Männer, Frauen und Kinder zum Opfer fielen.

Gehen Sie nun weiter entlang des Kanals hinter dem Rathaus entlang. Der Weg macht eine Kehre, In dieser Kehre sind Sie der Regnitz, in die hier der Kanal mündet, ganz nahe. Genießen Sie, wie sich der Blick auf das Alte Rathaus auftut, wie es inmitten des tosenden Wassers thront.

Kurz bevor Sie die Geyerswörthbrücke betreten, können Sie sich an einem 3D-Stadtmodell taktil über die Stadtgestalt und die Ausdehnung des UNESCO-Weltkulturerbes informieren. Für Sehbehinderte stehen Erläuterungen in Braille-Schrift zur Verfügung.

Von der Geyerwörthbrücke aus bieten sich beeindruckende Aussichten auf das Alte Rathaus und das historische Mühlenviertel. Wenn Sie sich für die Geschichte der Mühlen interessieren, können Sie hier mehr erfahren. Auf der anderen Seite der Brücke halten Sie sich rechts, vorbei an Käthe Wohlfahrt. Nach rechts haben Sie einen wunderschönen Blick auf das Alte Rathaus, nach links in die Gassen, die die Altstadt erschließen und zum Domberg hochführen.

Das alte Rathaus

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Laufen Sie nun hoch zum Alten Rathaus. Genießen Sie die bemalte Fassade und das barocke Portal. Im Durchgang finden Sie eine Gedenktafel. Über die sogenannte Obere Brücke kommen Sie eine schöne Straße, gesäumt von Kaffees und kleinen Restaurants in die Innenstadt. Sie können die Lange Straße überqueren und die Fußgängerzone erkunden. Rechter Hand sehen Sie gleich den barocken Poseidonbrunnen, der im Volksmund "Goblmo" (der Mann mit der Gabel) genannt wird. Weiter in der Fußgängerzone kommen Sie zur Kirche St. Martin, zum Grünen Markt mit den neuen Rathaus und zur Hauptwache.

Wir setzen unseren Weg nun vor der Langen Straße nach links fort und überqueren noch einmal die Regnitz. Auf der Unteren Brücke sehen Sie eine Statue der Heiligen Kunigunde und dahinter die Regnitz mit der Zeile der früheren Fischerhäusern, Klein Venedig genannt. Dies ist auch der Bereich der Regnitz, bei der im Rahmen der Sandkirchweih das berühmte Fischerstechen statt findet.

Klein_Venedig - Uferbebauung am linken Regnitzarm in Bamberg, By Fjbehr (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

Sandstraße

Wir kommen nun in die Sandstraße, die sich unter anderem durch die Vielzahl von Gaststätten auszeichnet. Rechter Hand passieren wir den Dominkanerbau, ein Gebäudekomplex, der zuerst als Kloster und später auch als Konzerthalle für die Bamberger Symphoniker diente.

Danach schließt sich rechter Hand unmittelbar die alte und berühmte Brauereigaststätte Schlenkerla an. Werfen Sie unbedingt einen Blick in die verschiedenen Gasträume und lassen Sie die Atmosphäre auf sich wirken! Probieren Sie das Bier! In den Nachmittagsstunden ist es sogar möglich, zum Bier die eigene, mitgebrachte Brotzeit zu verzehren.

Wenn Sie das Schlenkerla verlassen, gehen Sie vorbei an Scheiners Gaststuben den Katzenberg hinauf. Über die Treppe erreichen Sie Schritt für Schritt den Domberg. Es ist interessant zu beobachten, die sich auf jeder weiteren Treppenstufe der Blick weiter öffnet.

Bamberg: Dom

Der Domplatz ist eingesäumt von imposanten Bauwerken aus verschiedenen Stilepochen: Dem Dom (Spätromanik bis Frühgotik), der Alten Hofhaltung (Renaissance) und der Neuen Residenz (Barock), einem Hauptwerk Leonhard Dientzenhofers.

Domplatz


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Versäumen Sie nicht

Die Domkröten, so erzählt es die Legende, sollen zur Nachtszeit den Bau eines, der beiden konkurrierenden Baumeisters untergraben und beinahe zum Einsturze gebracht haben. Doch schließlich musste der Verursacher seinen Pakt mit dem Teufel mit dem tödlichen Sturz vom Gerüst seines Chores bezahlen.

Vom Fürstenportal sind es nur ein paar Schritte bergwärts, um über den Seiteneingang die Alten Hofhaltung zu betreten. Hier finden im Sommer die Calderon-Festspiele statt.

Von Berthold Werner - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=994276

Wenn Sie durch das Hauptportal die Alte Hofhaltung verlassen, liegt schräg gegenüber der Eingang zur Neuen Residenz. Auch hier lohnt sich eine Besichtigung. Werfen Sie auch einen Blick in die Staatsbibliothek und, wenn möglich, in den Lesesaal, von dem aus man einen schönen Blick auf den Rosengarten hat.

Setzen Sie Ihren Weg nun fort Richtung Torschuster und St. Jakob. Rechterhand können Sie mehrmals einen schönen Blick auf St. Michael erhaschen.

Nachdem Sie den Torschuster passiert haben, können Sie die Kirche St. Jakob besuchen, eine der ältesten Kirchen Bambergs, nur wenig jünger als der Dom. Lassen Sie den Innenraum auf sich wirken!

Wenn Sie St. Michael besuchen wollen, beachten Sie, dass die Kirche derzeit leider nicht von innen zu besichtigen ist, da umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Somit ist es nicht möglich, den "Himmelsgarten" zu betrachten, ein Deckengemälde mit 578 Blumen und Heilkräutern. Hier liegt auch die Grabstätte von Bischof Otto dem Heiligen, um die sich eine Legende rankt: Wer gebückt durch den Durchgang des Grabs geht, bleibt von Rückenproblemen verschont. Dennoch lohnt sich der Weg zum Michelsberg, um die Aussicht auf den Domberg von dort aus zu genießen.


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Unser Spaziergang geht weiter vom Torschuster aus gesehen nach links, hinab in die Straße "Sutte", die sich nach steil nach unten und zunächst nach rechts und dann nach links und somit in Richtung Süden wendet.

Wir erreichen eine Kreuzung und die Straße "Am Knöcklein". Nach rechts geht es zur Altenburg hinauf. Ganz links geht es in die Maternstraße, in der dortigen früheren Maternkapelle findet um Weihnachten herum eine Krippenausstellung statt. Linker Hand geht es in den Domgrund. Möchten Sie eine weitere Steigung meiden, können Sie ihn entlang gehen, um zur Kirche Obere Pfarre zu gelangen. Andernfalls gehen Sie die Straße "Am Knöcklein" hoch, um zum Karmelitenkloster zu gelangen. Die St. Theodor-Kirche ist innen barockisiert ausgestaltet. Bekannt ist der sehenswerte Kreuzgang aus dem 14. Jahrhundert. Auch ein Besuch des Klosterladens ist empfehlenswert.

Wenige Schritte weiter erreichen wir die Straße "Mittlerer Kaulberg". Wir wenden uns nach links, den Berg hinab, vorbei an der Jugendherberge (Hausnummer 30), von deren hinteren Terrasse aus man einen wunderbaren Blick auf den Dom.

Nach wenigen Metern kommen wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite zur Kirche Unsere Liebe Frau oder Obere Pfarre genannt.Bekannt ist u.a. das Gnadenbild Maria mit Kind im Hochaltar sowie die Krippe im Winterhalbjahr.


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Wir gehen den Kaulberg weiter hinab und biegen nach rechts in die Judenstraße. Schmal führt sie am Böttingerhaus vorbei.

Böttingerhaus und Jundenstraße, von Tilman2007 - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=54886698

Sie können der Judenstraße folgen, um zum Stephansberg mit der Kirche St. Stephan und den Bierkellern zu gelangen. Die Kirche wurde, so heißt es, von Kaiserin Kunigunde gestiftet wurde, und entstand zeitgleich wie der Heinrichsdom. Besonders der Spezikeller ist lohnend mit seiner wunderbaren Aussicht auf die Altstadt von Bamberg (und dem guten Bier). Montags ist leider Ruhetag!

Wir halten uns jedoch links und biegen in die Concordiastraße ein, die bis zum Internationalen Küstlerhaus, der 1716-1722 am Ufer der Regnitz erbaute Villa Concordia führt. Eine Besichtigung ist wohl nur zu bestimmten Terminen möglich.

Von Timo Allin, www.kopfwerk.com - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16508759

Wir biegen nach liks in die Molitorgasse ab, die zur Regnitz und der Oberen Mühlbrücke führt. Wir halten uns rechts and folgen der Straße Mühlwörth. Auf der anderen Flußseite liegt Villa Concordia mit seiner Terrasse. Am Ende der Straße treffen wir links wieder auf den Ludwig-Donau-Main-Kanal, an dessen Ufer wir entlang gehen und gleich die Schleuse 100 sehen. Sie ist eine der letzten Schleusen des unter König Ludwig I. von 1836 – 1845 erbauten Kanals und wird heute noch noch für Sportboote und Kanus genutzt. Die Nummer ist in den Quadern der Uferbefestigung eingraviert.


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Entlang des alten Kanals kommen wir zur Nonnenbrücke. Wir verlassen den Kanal linkerhand und folgen der Geyerswörthstraße bis zu unserem Ausgangspunkt.