Memmelsdorf, eine Gemeinde mit ca. 8800 Einwohnern, grenzt unmittelbar an die Kreisstadt Bamberg. Die Gemeinde gliedert sich in die zehn Ortsteile Drosendorf, Kremmeldorf, Laubend, Lichteneiche, Meedensdorf, Memmelsdorf, Merkendorf, Schmerldorf, Seehof und Weichendorf.
Über die Geschichte schreibt Wikipedia:
Memmelsdorf wurde zwar erst 1143 urkundlich erwähnt, es gibt jedoch gute historische Gründe anzunehmen, dass es im 6. Jahrhundert zur Zeit der fränkischen Landnahme am Obermain etwa zur gleichen Zeit wie der Königshof Hallstadt entstanden ist. Damals siedelten auch Slawen im Obermaingebiet, wie die Etymologie zahlreicher Ortsnamen beweist, z. B. Kemmern, Laubend, Merkendorf, Drosendorf, Scheßlitz. Kaiser Heinrich II. der Heilige schenkte Hallstadt dem von ihm 1007 gegründeten Bistum Bamberg.
1391 trennte Bischof Lamprecht von Brunn Memmelsdorf von Hallstadt und erhob es zu einer selbstständigen Pfarrei unter dem Patrozinium der Himmelfahrt Mariens. Zur Pfarrei gehörten die Orte Memmelsdorf, Weichendorf, Gundelsheim, Merkendorf, Laubend, Starkenschwind, Drosendorf und Meedensdorf, ferner Schmerldorf und Kremmeldorf.
Memmelsdorf wurde Amtssitz des Hochstiftes Bamberg. Es war Zentrum einer Vogtei und einer Zent. Der Zentgraf übte die Hochgerichtsbarkeit. Der Richtplatz lag oberhalb des Dorfes (heutiger Straßenzug Am Hohen Kreuz). Der Vogt zog die dem Landesherrn zustehenden Steuern und Naturalabgaben ein. Er war auch Gerichtsherr der Zent. Das Gebäude der ehemaligen Vogtei ist heute der Brauereigasthof Drei Kronen; der ehemalige fürstbischöfliche Kasten (Getreidespeicher) das Anwesen Vollkommer.
Zent und Vogtei gaben Memmelsdorf eine gewisse Bedeutung. Trotzdem konnte sich das Dorf nicht recht entwickeln. Das wirtschaftliche Zentrum Bamberg ließ das Handwerk in der Umgebung nicht aufkommen, andererseits verdrängte der Flächenbedarf der fürstbischöflichen Sommerresidenz Seehof die Landwirtschaft. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Bis zum Jahre 1953 bestand die Gemeinde Memmelsdorf nur aus dem Ort Memmelsdorf und dem nahe gelegenen Schloss Seehof.
Nach dem Krieg, in der Zeit des Wiederaufbaus und Wirtschaftswunders, entstand ab 1953 ein neuer Ortsteil, die Siedlung Lichteneiche. Lichteneiche.
Große Veränderungen brachte die gesamtbayerische Gemeindegebietsreform, die am 1. Januar 1972 in Kraft trat. Sie führte zum freiwilligen Zusammenschluss Memmelsdorfs mit den fünf früher selbstständigen Gemeinden Drosendorf, Merkendorf, Weichendorf, Kremmeldorf und Meedensdorf.
Die jetzige Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt dürfte ursprünglich nur aus einem Chorturm bestanden haben. 1609/11 erhöhte man den Kirchturm um das vierte Geschoss und setzte diesem die Kirchturmspitze mit vier Ecktürmchen auf. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verbreitete man die Kirche nach Süden, doch 50 Jahre später war auch dieser Raumgewinn für die wachsende Bevölkerung zu klein geworden. Auch wollte man eine Kirche haben, die dem Geschmack der Zeit und dem Repräsentationsbedürfnis der Gemeinde entsprach. So verlängerte man die Kirche um das Doppelte und setzte dem Neubau eine monumentale Fassade vor. Die Gemeinde bewilligte die Finanzierung aus dem Kapitalstock der Kirchenstiftung, beim Bau legten die Einwohner tatkräftig Hand an, und Spenden ermöglichten die prächtige Ausstattung der Kirche.
Eine Stuckdecke von Johann Jakob Vogel mit der Himmelfahrt Mariens, eine Kanzel, deren Figuren Sebastian Degler schnitzte und Johann Jakob Danner fasste, die beiden Nebenaltäre, entstanden 1760, sind beste Beispiele für Eleganz und Formenreichtum des Rokoko. Das Gemälde des Apostelaltars von Johann Anwander zeigt eine eigenwillige Version des Themas Apostelabschied: Der scheidende Jakobus, kenntlich durch die Pilgermuschel, steigt zu dem als Papst thronenden Petrus empor. Ein Kirchenraum, der Prunk, Glanz, Gläubigkeit des Barockzeitalters zeigt; die nussbraune Empore mit den zwölf Aposteln im hinteren Teil der Kirche aber bewahrt ihm den schweren, bäuerlichen Charakter. Johann Anwanders 14 Kreuzwegstationen wurden bei der Renovierung des Kircheninneren 2006 so aufgehängt, dass sie von jedem Besucher eingehend betrachtet werden können. Der Kreuzaltar zeigt eine Göttliche Hilfe, eine Darstellung Christi am Kreuz als König.